Systemische Risiken und ihre Auswirkungen auf das Infrastruktursystem Energie
Die zuverlässige Bereitstellung von Energie bildet das fundamentale Rückgrat unserer Gesellschaft und ist für die Bereitstellung der Versorgungsleistungen anderer Infrastruktursysteme wie Verkehr und Mobilität essenziell. Systemische Risiken können die Funktionsfähigkeit und Stabilität des Infrastruktursystems Energie grundlegend beeinträchtigen, vor allem im Hinblick auf das Schutzziel der Versorgungssicherheit. Zudem können sie das Erreichen des politisch festgelegten Ziels einer Klimaneutralität bis 2045 beeinflussen.
Systemische Risiken bezeichnen komplexe Gefahren oder Bedrohungen, die nicht nur auf bestimmte Einzelteile eines Infrastruktursystems wirken, sondern das gesamte System betreffen. Zudem gefährden sie unterschiedliche Infrastruktursysteme oftmals gleichzeitig, da multikausale Wechselwirkungen und Kaskadeneffekte auftreten.
Aus der Perspektive systemischer Risiken behandeln wir auf den folgenden Seiten die folgenden Fragen: Wie ist der gegenwärtige Stand der Gefährdungslagen für das Infrastruktursystem Energie in Bezug auf alle relevanten systemischen Risiken, welche Bereiche des Systembilds sind besonders betroffen und wie robust ist das Infrastruktursystem? Welche systemischen Risiken entwickeln sich besonders dynamisch und mit welchen Folgen für das Infrastruktursystem? Und welche Gefährdungslagen ergeben sich im Zuge der Transformation?
Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) (2024): Foresight-Report 2024. Mit Fokus auf die Infrastruktursysteme Energie, Landwirtschaft und Ernährung sowie Verkehr und Mobilität (Autor/innen: Bledow, N.; Eickhoff, M.; Evers-Wölk, M.; Kahlisch, C.; Kehl, C.; Nolte, R.; Riousset, P.). Berlin. https://foresight.tab-beim-bundestag.de